Worte im Dreck
Hinweis: Dies ist eine dynamische Seite, dessen Inhalt stets erweitert wird.

Neunkirchen im Jahr 2026


Die Straßen sind leer, der Asphalt riecht nach Regen,
Der Tod hat verdrängt, wo einst war das Leben.


Die Welt hat versagt, die Stille so laut,
Kein Auto, kein Fahrrad, kein Mensch mehr, nur Staub.


Er sitzt auf der Straße, wie ein Mahnmal, das fällt,
Ein Symbol für das Bluten der Menschheit, das Leiden der Welt.


Ich geh an der Blies, die Geschäfte sind leer,
Die Promenade zerstört, die Fassaden ein Meer.


Ein Meer aus Scherben, die Luft riecht verbrannt,
Wo einst Menschen lebten, heute alles verbannt.


Kein Treiben, kein Lungern, selbst der Postpark vergeht,
Wo früher die Sucht war, nur ein Zaun, der noch steht.


Die Spritzen im Sand erzählen von Leid,
Doch auch das ist vergangen, die Erinnerung bleibt.


Es dämmert, wird dunkel, es lauert Gefahr,
Doch nicht nach dem Mensch, nicht nach dem, was einst war...


Wolken ziehen auf, von bedrohlicher Pracht,
Wie einst bei dem Knall, der das Strahlen gebracht.


Auch damals ne Wolke, so schwarz und so groß,
Ein Pilz in den Himmel, ein gewaltiger stoß..


Ein Blitz in der Ferne, so grell und so rein,
Dann Stille, das Ende, kein wimmern, und Weinen.


Alles, was war, verglühte zu Sand,
Der Sturm, der dann kam, er hat alles verbrannt.


Man sieht auf den Straßen die Schatten des Lebens,
Doch Menschen dazu, man sucht sie vergebens.


Nicht oft, aber manchmal, ganz selten im Land,

blasse Gesichter von dem, der Schutz irgendwo fand.


Wer nicht gestorben am Licht und dem Leid,
Der irrt jetzt umher, ist ein Geist seiner Zeit.


Das Rathaus am Markt, einst voller Glanz,
Jetzt nur noch Trümmer, zerborsten im Kranz.


Je dunkler der Schatten, je kälter die Nacht,
Die Stadt, die einst lebte, von Träumen bewacht.


Ich geh weiter zur Blies, am Center vorbei,
Steig über Leichen, denk leise dabei:


„Gerade noch Lächelnd, den Einkauf in Händen,
Dann kam das Licht, und ließ alles enden.“


Ihr habt nichts gesehen, kein Mensch je gedacht,
Dann wurdet ihr Schatten, dieser glanzlosen Nacht.


Der Geigerzähler tickt, wo einst war Verkehr,
Ein leises Geräusch, sonst ist hier nichts mehr.


Neunkirchen Saar, von Tränen verwischt,
Die Welt nimmt zurück, was der Mensch ihr verspricht.

~alchknd. ©2025

Protokoll   ohne   Puls:

Die   Poesie   der   Pathologie.

*Ich wach auf mit nem Knall*...


...meine Sicht ist verschwommen.
Ich spür nen Druck auf der Lunge,
doch es will nichts mehr kommen.


Atme... Atme!!


Der Raum ist kalt, ich seh ein Bild an der Wand,
Ich weiß nicht, woher, doch die Frau ist mir bekannt.


Die Wände sind weiß, der Geruch: Chemie,
das Licht blendet grell, eine sterile Magie.


Ich heb den Blick, meine Arme so schwer,
mein Körper so taub, regungslos, leer.


Ich lieg auf dem Tisch, aus Metall, glatt und rein,
mein Körper entblößt, fast wie Marmor, so fein.


Die Augen halb offen, die Lippen ganz blass,
kein Zucken, kein Leben, nur sterbender Hass.


Ein Schnitt zieht sich offen von Brust bis zum Bauch,

mein Haar leicht verklebt, meine Mundwinkel auch.


Zwei Hände in Handschuhen, sie schreiben, sie messen,
kein Name, kein Schicksal.. das Leben vergessen.


Ich will etwas sagen, doch bleibe stumm,
mein Wille zerbricht, was geschieht um mich rum?


Bin ich noch warm oder längst schon Staub?
Ich fühl keinen Puls mehr unter der Haut..


Frau, Mitte dreißig, verstorben am Morgen,
Eintrag vollständig, tot schon geborgen.


Kein Anruf, kein Zeuge, kein wartender Blick,
ein Fall von vielen, am Ende ein Strich.
_____________________________________________________


Ein Mensch, jetzt ein Fall, vermerkt, kontrolliert,
ihr Lächeln von früher: gelöscht, archiviert.


Die Welt dreht sich weiter, doch hier bleibt sie still,
ihr Tod ein zum Teil systemisches Ziel.


Der Raum wirkt nun wie ein Abschiedszimmer..
die Augen nun zu.. und das nun für immer.

~alchknd.©2025

Stille Schreie



Menschen denken,
ich bin ein Mahnmal des Seins,
ein Mahnmal als "Schein"..
aber was es am Ende ist:
ein Mahnmahl aus Schreien.


Ich sitz hier still,
aber schreie tief.
Von außen denkt man:
Was läuft bei der da nur schief?


Die Augen leer,
verloren im Blick,
in Gedanken das Bild,
schon hängend im Strick...


Aber genau das ist es.
Das, was mich hält.
Die Erwartung von andern,
die Erwartung der Welt.


Du bist anders, gib auf.
Es gibt keinen Sinn für dein Sein.
Und manchmal..
ich gebs zu..
da bringts mich zum Weinen.


Denn das Gefühl, es hält.
Es ist immer bei mir.
Der geborene Mensch,
gemacht, um zu verlieren.


Ich hab Ausgrenzung erlebt,
hab selbst ausgegrenzt.
War voller Hass,
denn war selbst überall fremd.


Ich hab nie kapiert warum?
und blicks immer noch nicht.
Doch in Räumen voller Hass
findet Hoffnung mich nicht.


Ich geb mir Mühe,
versuch anders zu sein.
doch umso mehr ich’s versuche,
desto lauter mein Schrei.


Der Stille...


Dessen kognitive Wahrnehmung fehlt.
Es ist wie ein Blinder,
der plötzlich was sieht..
oder auch nicht...


Wie ne Nadel,
aber tief durch mein Herz.
Ich will schreien.
Es rauslassen.
Raus !!! dieser Schmerz...


Also hol ich tief Luft
in der Verzweiflung des Seins.
Man hört Argumente, ein Flüstern..
aber niemals den Schrei.


Und das bringt mich hierher,
zurück auf den Boden.
Mein Blick gesenkt,
in der Stimme ein Knoten.


Wer bin ich?
Was bin ich?
Aber vor allem: Wieso?
Mein Leben visuell: eher ein Griff mitten ins Klo.


Toleranz? Geschwafel.
Und auch ich schweife ab...

Ich geh leise dahin.
Und ich sag:

Gute Nacht.

~alchknd.©2025

Die Häuser hier haben keine Klingeln mehr.
Nur Spalten, durch die man Augen sieht.
Niemand fragt mehr Wer ist da?
Es interessiert auch keinen.
Wenn jemand kommt, ist es eh zu spät.

~alchknd.©2025

Jemand streicht nachts die Straßenschilder um.
Aus Wellesweilerstraße wird Bleibweg.
Aus Langenstrichstraße wird Kehr nicht um.
Am Morgen sagt keiner etwas.
Aber alle gehen langsamer.

~alchknd.©2025

Kinder zeichnen mit Kreide auf Asphalt:
Hier war mein Bruder.
Hier war mein Vater.
Hier war ich.
Ein Regenschauer kommt.
Nur der Tod bleibt lesbar.

~alchknd.©2025

Und irgendwo spielt ein Radio.
Eine alte Stimme zählt Namen.
Keiner kennt sie.
Aber wenn du zuhörst, merkst du,
deiner fehlt.
Noch.

~alchknd.©2025

Die Krankenwagen kommen nicht mehr.
Es ist zu laut geworden.
Die Sirenen stören beim Einschlafen.

~alchknd.©2025

Im alten Schwimmbad ist kein Wasser mehr.
Aber du hörst es.
Plätschern. Schreien.
Wenn du in das Becken steigst,
wird es kalt.
Kälter.
Und dann ist da plötzlich jemand neben dir.
Und sagt nichts.

~alchknd.©2025

Du findest einen Spiegel.
Der letzte.
Zersprungen.
Aber jedes Stück zeigt dasselbe:
Dein Gesicht.
Nur leer.
Kein Ausdruck. Keine Frage.
Nur Haut.
Und Augen, die sehen,
aber nicht mehr wissen, was...

~alchknd.©2025

Dein Name verblasst.
Nicht auf Papier.
In Stimmen. In Gedanken.
Die Leute sagen „du weißt schon...“
Aber keiner weiß mehr.
Und du auch nicht.

~alchknd.©2025

Die Straßen führen im Kreis.
Immer wieder vorbei an Dingen, die mal Leben waren.
Oder Witze.
Oder Warnungen.

~alchknd.©2025

Deine Stimme wird leiser.
Nicht weil du weniger sagst.
Sondern weil die Welt beschlossen hat,
dich nicht mehr zu hören.

~alchknd.©2025

Dein Schatten ist weg.
Nicht gestohlen.
Er hat dich verlassen.
Von selbst.
Er lag tagelang neben dir.
Hat nichts gesagt.
Dann war er weg.
Weil er nicht mehr mit dir gesehen werden wollte.

~alchknd.©2025

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